München Programm am 27./28. April 2024

2 Tage - 6 Veranstaltungen

Samstag, 27. April 2024

1.)

Ein mutiger Gegner der Nazis: der Journalist und Autor Konrad Heiden 

Ludwig-Maximilians-Universität, Raum: A 015

Geschwister Scholl Platz 1, 80539 München-Maxvorstadt

Samstag  11 UhrVortrag &  Gespräch            

Konrad Heidens Eltern engagierten sich in der Arbeiterbewegung, seine Mutter stammte aus einer jüdischen Familie. Früh verwaist zog Heiden 1919 nach München, wo er an der LMU Rechts- und Wirtschaftswissenschaften studierte. Im Republikanischen Studentenbund kämpfte er für die Demokratie. Als Journalist berichtete er kritisch über den Nationalsozialismus. Später schrieb er Bücher, u. a. die erste fundierte Hitler-Biografie. 1933 floh er aus Deutschland und entkam schließlich 1940 in die USA. An den einst berühmten Publizisten erinnert Harald Wiederschein.

2.)

„Hitler und sein Regime muss fallen…“ – Erinnerung an Christoph Probst/ Weiße Rose

DenkStätte Weiße Rose, Geschwister Scholl Platz 1, 80539 München- Maxvorstadt

Samstag, 14 Uhr, Vortrag & Gespräch 

“Hitler und sein Regime muss fallen, damit Deutschland weiterlebt", schrieb Christoph Probst in einem Entwurf für das siebte Flugblatt der Weißen Rose. Der Medizinstudent wurde im Frühjahr 1942 Teil der Widerstandsgruppe, die mit Flugblättern gegen die NS-Diktatur und zur Beendigung des Krieges aufrief. Am 22. Februar 1943 wurde Christoph Probst hingerichtet. Der Enkelsohn von Christoph Probst, Maximilian Probst, spricht über die Weiße Rose und insbesondere über seinen Großvater. Die Vorsitzende der Weiße Rose Stiftung, Dr. Hildegard Kronawitter, moderiert das Gespräch.

3.)

Überzeugter Sozialist und Pazifist: Erinnerung an Felix Fechenbach                                              

Pestalozzistraße 40/42, 80337 München-Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt

Samstag, 17 Uhr, Vortrag 

Felix Fechenbach, geboren 1894, war Vertreter eines freiheitlichen Sozialismus, Jude, Pazifist und Kritiker des deutschen Obrigkeitsstaates. Zwischen 1912 und 1914 arbeitete er im Münchner Arbeitersekretariat im Gewerkschaftshaus. Im März 1933 verhafteten die Nationalsozialisten Fechenbach. Fünf Monate später wurde er auf der Fahrt in das Konzentrationslager Dachau von einem entgegenkommenden SA-Kommando erschossen. Martin Heigl vom Archiv der Münchner Arbeiterbewegung erinnert vor dem einstigen Gewerkschaftshaus an das Leben von Felix Fechenbach und skizziert, welche Bedeutung das 1933 besetzte und im Krieg zerstörte Haus für die Münchner Arbeiterbewegung hatte. Anmeldung: denkmalamort@gmail.com

 

Sonntag, 28. April 2024

 

1.)

Auf den Spuren von jüdischen Kauf- und Warenhäusern

Beginn: Karstadt am Bahnhofplatz/ Ecke Schützenstraße, 80335 München-Innenstadt Sonntag, 10 bis 12 Uhr, Stadtspaziergang

Fast alle großen Münchener Kauf- und Warenhäuser wurden von jüdischen Unternehmern gegründet. An ihre Geschichte erinnert die Autorin Heidi Rehn auf einem Spaziergang durch die Innenstadt. Treffpunkt ist Hermann Tietz am Bahnhofplatz (einst Hertie, dann Karstadt, derzeit Baustelle). Von dort geht es vorbei am Kaufhaus Oberpollinger, den früheren Herrenbekleidungshäusern Bamberger & Herz (heute Hirmer) und Isidor Bach (heute Breuninger) bis zum Standort des 1938 zerstörten Kaufhauses Uhlfelder im Rosental. An der Ecke Rosental/ Oberanger endet die Tour vor der Gedenktafel für Heinrich Uhlfelder. Anmeldung: heidi@dierehn.de

Die Veranstaltung ist AUSGEBUCHT

2.)

Ein bewegtes künstlerisches Leben: Erinnerung an Elisabeth Springer

Friedrich-List-Wirtschaftsschule, Westenriederstraße 20, 80331 München-Altstadt-Lehel 

Sonntag, 12:30 Vortrag, Kurzfilm & Gespräch        

Einst beherbergte das Gebäude an der Westenriederstraße die Städtische Malschule, wo die 1904 geborene Münchnerin Elisabeth Springer vier Jahre lang studierte. Sie stand am Anfang einer vielversprechenden Künstlerkarriere, als sie im November 1941 nach Kaunas deportiert und dort ermordet wurde. Die Kunsthistorikerin Susanna Partsch ordnet das kurze Künstlerleben Elisabeth Springers in die hiesige Künstlerszene der 1920er und -30er Jahre ein. Der 17-minütige Kurzfilm von Judy Rosenthal, Großnichte von Elisabeth, erzählt die Geschichte der Familie Springer. Im Anschluss wird zu einem Gespräch eingeladen.

 

3.)

Wegen Befehlsverweigerung im KZ: Josef Zollner, Zeuge Jehovas                                  

Welfenstraße 15, 81541 München-Au-Haidhausen 

Sonntag, 16 Uhr, Vortrag 

Josef Zollner, geboren 1891, schloss sich Anfang 1940 den Zeugen Jehovas an. Im April 1940 forderte die Gestapo ihn zum Luftschutz auf. Der auf Kunstschreinerei spezialisierte Modelltischler lehnte ab, sich dafür ein Braunhemd und eine schwarze Uniform anzuziehen wie die SS. Das Sondergericht München verurteilte ihn zu drei Monaten Gefängnis. Letztlich hielt man ihn fast fünf Jahre fest. Erst im KZ Dachau, dann im Außenlager Sudelfeld, wo er u. a. den Bau von Häftlingsbaracken verantworten musste. Infolge der Haftbedingungen war Zollner jahrelang arbeitsunfähig. Der Autor Christoph Wilker erinnert an Josef Zollner an dessen ehemaligen Wohnort. Anmeldung:denkmalamort@gmail.com