Berlin 7. und 8. Mai 2022

Alle Veranstaltungen mit freiem Eintritt 

Es gelten die aktuellen Corona-Regelungen

 

SAMSTAG, 7. Mai 2022

 

10 Uhr  Zeitzeug*innengespräch mit Petra und Franz Michalski

Die Familie Michalski - untergetaucht am Alexanderplatz 

Stiftung Berliner Sparkasse – von Bürgerinnen und Bürgern für Berlin

Alexanderplatz 2, 10178 Berlin- Mitte

 1943 flieht Lilli Michalski mit ihren Kindern Franz und Peter vor der bevorstehenden Deportation von Breslau nach Berlin. In Hotels am Alexanderplatz verstecken sie sich vor der Gestapo. Dort bekommen sie auch Besuch von der "alten" Frau Schwarzkopf, zu der Lilli Michalski seit Görlitz ein gutes Verhältnis hat. Davon und von der weiteren Flucht durch Europa erzählen Franz und Petra Michalski im Gespräch. 

Nur mit Anmeldung bis zum 6. Mai unter: stiftung@berliner-sparkasse.de

 

11 - 16 Uhr Open Air Ausstellung

Die Kohlenhandlung von Annedore und Julius Leber - Treffpunkt des Widerstandes

Torgauer Straße 24-25, 10829 Berlin- Schöneberg

 Die ehemalige Kohlenhandlung von Julius und Annedore Leber war ein Treffpunkt des Widerstands gegen den Nationalsozialismus. Der Arbeitskreis Lern- und Gedenkort Annedore und Julius Leber will den Ort der Erinnerung am Leben erhalten. Die Ausstellung bleibt bis Oktober 2022 geöffnet.

 

12:00 Uhr – 15:00 Uhr Lesung und Erzählung

Hier wohnte Familie Basch

Luitpoldstraße 38, Werbellinsee-Grundschule, 10781 Berlin- Schöneberg

Treffpunkt vor dem Schultor Luitpoldstraße 38

 Familie Blasch lebte 1933 in der Luitpoldstraße 38. Die Eltern, Bruno und Frieda Basch, wurden 1942 deportiert, dem Sohn Heinz Georg Basch gelang die Flucht nach Shanghai. Lotte Basch konnte der Deportation entkommen. Christiane Carstens erinnert mit einer Lesung und Erzählung an die Familie Basch.

 

13 - 15 Uhr Lesung und Gespräch

Alice Herz - Friedensaktivistin, Journalistin und Kämpferin für Frauenrechte 

Alice-Herz-Platz, 12623 Berlin- Mahlsdorf

 Alice Herz (1882 - 1965) war Friedensaktivistin, Journalistin und eine aufrechte Kämpferin für Frauenrechte. Sie lebte bis 1933 in Berlin-Mahlsdorf, bevor sie von den Nazis vertrieben wurde. Zwei ihrer Verwandten möchten aus den USA anreisen, um gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Erinnerungskultur des Bündnisses für Demokratie und Toleranz an Alice Herz zu erinnern. 

 

14 - 16 Uhr Ausstellung und Gespräch (Deutsch, Englisch)

Hier wohnte die Familie Katzenellenbogen

Rosenheimer Straße 40, II. Stock, 10781 Berlin-Schöneberg

An die Familie Katzenellenbogen, die bis zu ihrer Flucht nach Argentinien im Frühjahr 1939 in dieser Wohnung lebte und in der Goltzstraße einen Haushaltswarenladen betrieb, erinnern Anke Hassel und Hugh Williamson mit Fotografien und Dokumenten. Die Töchter von Ludwig Katzenellenbogen, Elsa Cohen und Silvia Abraham, reisen aus Israel an und erinnern an ihren Vater.      

 14 - 16 Uhr Ausstellung

Erinnerung an Else Simon und ihre Mitbewohner*innen

Rosenheimer Straße 40, IV. Stock, 10781 Berlin- Schöneberg

An die Verfolgung, Enteignung und Deportation von neun früheren Bewohner*innen erinnert Marie Rolshoven mit Fotografien und Dokumenten. Henny Mosson-Möller, Carl Möller, Mary Mosessohn, Lotte Fuld-Traumann, Zilla Fuld-Traumann, Else Simon, Helga Kaufmann, Yvonne Kaufmann und Gertrud Sachs lebten gemeinsam in der Wohnung im 4. Stock der Rosenheimer Straße 40.       

 

14:00 und 16:00 Uhr Führungen im Rahmen der Ausstellung 

Hier lebten und wirkten Max und Martha Liebermann

 Stiftung Brandenburger Tor im Max Liebermann Haus

Pariser Platz 7, 10117 Berlin-Mitte

Ausstellung im Atelier Liebermann: Michael Wesely. Visual archaeologies 1943-2022. 

Im Atelier Liebermann setzt Michael Wesely sich intensiv mit dem Haus Max Liebermanns und der Veränderung des Ortes im Lauf der Jahrzehnte auseinander.

Kostenfreie Führungen um 14 und 16 Uhr. Die Ausstellung ist von 11:00 bis 18:00 Uhr geöffnet (Eintritt: €4/€3).

 

15 Uhr  Gedenken an Rahel R. Mann

Erinnerung an Rahel Renate Mann, geb. Renate Wolf

Starnberger Straße 2, 10781 Berlin- Schöneberg

Die 7-jährige Renate Wolf überlebte die NS-Zeit versteckt in einem Keller in der Starnberger Straße. 

Von Anfang an war Rahel R. Mann bei Denk Mal Am Ort aktiv dabei. Seit 2016 erzählte sie hier jedes Jahr ihre Geschichte. Am 31. März diesen Jahres ist Rahel R. Mann verstorben. Ihre Freund*innen werden im Hof des Hauses auf unterschiedliche Weise an diesen beeindruckenden Menschen erinnern.

 

17 Uhr   Vortrag und Gespräch

Die Lageristin, die Pianistin und der Rechtsanwalt

Berchtesgadener Straße 37, 4. Stock, 10779 Berlin- Schöneberg

Von dem Rechtsanwalt Siegfried Kurt Jacob, dem das Haus in der Berchtesgadener Straße 37 gehörte, von der Lageristin Berta Sternson, die zurück blieb als ihr Mann nach Shanghai flüchtete und von der Pianistin Martha Cohen, die zu verhindern versuchte, dass die Nazis ihr Vermögen raubten, erzählt Ingke Brodersen, heutige Bewohnerin dieses ehemaligen sogenannten Judenhauses.

 

17 Uhr    Lesung aus Liebesbriefen 1937-1942  und Gespräch

Auf der Suche nach der Berlinerin Elli Blatt & ihrer Familie

Autoteile Korge, Yorckstraße 70, 10965 Berlin- Kreuzberg

Kurz nach dem Tod ihres Vaters entdeckt Denise Citroen (Amsterdam) ein Paket mit 140 Liebesbriefen, von der Berlinerin Elli Blatt an ihren Vater. Auf einer Reise in die Vergangenheit findet sie heraus, das die Familie Blatt in den 1930er Jahren in der Kreuzberger Yorckstraße lebte. An dieser letzten Adresse der Familie vor ihrem Exil nach Belgien 1937 spricht Elli (1919-1942) durch Fragmente aus ihren Briefen zu uns.

 

SONNTAG, 8. Mai 2022

 

10 - 14 Uhr Ausstellung und Gespräch

Ein sogenanntes Judenhaus

Gervinusstraße 20, 10629 Berlin- Charlottenburg

Nachkommen der früheren freiwilligen und unfreiwilligen Bewohner*innen des Hauses Gervinusstraße 20 erzählen. Mit Plakatausstellung, sprechenden Türklingeln und persönlichen Erinnerungen von Dan Messerschmidt, Eva Caemmerer, Stephanie Gross (New York), Yeshuda Kamnitzer (Sao Paolo), Merylin Moos (London) und Jack Weil (Amsterdam).

 

12:00 Uhr – 14:00 Uhr      Strandlesung und Erzählung 

Untergetaucht auf der Insel Reiswerder

Vor der Insel Reiswerder im Tegeler See, 13507 Berlin- Reinickendorf 

Treffpunkt : Am DLRG-Haus auf der Festlandseite, Haltestelle „Weg nach Reiswerder“

Auf der Flucht vor den Deportationen versteckte sich eine Gruppe von Menschen auf einer kleinen Insel in Berlin. In ihrem Buch „Untergetaucht auf Reiswerder” erinnert Christiane Carstens an Gerda Lesser, Erna-Johanna und Gerhart Fleck, Lotte Basch und Hermann Dietz und die bewegende Geschichte der unterschiedlichen Menschen dieser Gruppe.

 

12 Uhr  Gespräch

Julius Fromm, der Erfinder des Markenkondoms lebte hier

Rolandstraße 4, 14129 Berlin- Zehlendorf

Julius Fromm, erfolgreicher Unternehmer, Erfinder des ersten Markenkondoms der Welt, lebte bis 1938 in dieser Villa. Die heutige Bewohnerin Janina Isensee lädt uns ein in ihre Wohnung. Raymond Fromm reist aus London an und erinnert im Gespräch mit dem Schauspieler Oliver Dupont an seinen Großvater.

 

13 Uhr Spaziergang

Untergetaucht in Schöneberg - auf den Spuren von Hanni Lévy, geb. Weissenberg

Fuggerstraße 31, 10777 Berlin- Schöneberg

Eine Erinnerung an Hanni Lévy, geb. Weissenberg, die im Februar 1943 spontan „untertauchte“, um der drohenden Deportation zu entkommen. Der Weg führt zu Stationen der erfolgreichen Flucht. Mit Fotos und ausgewählten Texten aus ihrer 2019 erschienenen Biografie „Nichts wie raus und durch! Lebens- und Überlebensgeschichte einer jüdischen Berlinerin“ erinnern Oranna Dimmig und Beate Kosmala auch an deportierte Bekannte und Verwandte sowie an Helfer*innen von Hanni Lévy.

 

14 -17 Uhr Ausstellung mit Gespräch

Der Zettel der Helene Dannenbaum

Bleibtreustrasse 15/16,  10623 Berlin- Charlottenburg 

Naomi und Paul Fiegel aus Sydney erinnern an ihre Verwandten: Helene und Adolf Dannenbaum wurden im Juni 1942 von der Gestapo verhaftet und wählten kurz vor ihrer Deportation den Freitod. Ihr Sohn Rudi emigrierte nach England. Die Haustochter Ilse Hirschberg wurde in Auschwitz ermordet. Am Tag vor ihrem Suizid schrieb Helene ihren letzten Wunsch auf einen kleinen Zettel: "Für Müllerchen - Lieber kleiner Bruder! Bitte händige alle meine Habe an Käte aus. Sie darf keine Not leiden. Bitte - 1000 Dank für alle Liebe, Deine Lene".

  

14:00 Uhr Lesung, Ausstellung und Gespräch (Deutsch und Englisch)     

Pfarrer Eitel-Friedrich von Rabenau bot hier Verfolgten Schutz

Apostel Paulus Kirche, Grunewaldstr 77a, 10823 Berlin- Schöneberg

Eitel-Friedrich von Rabenau, von 1923 bis 1954 Pfarrer in der Apostel-Paulus-Kirche, war eine bedeutende Persönlichkeit der Bekennenden Kirche, die sich offen gegen die NSDAP stellte. Er half jüdischen Menschen in Not, indem er ihnen Unterschlupf bot- in den Räumen der Kirche und in seiner Wohnung, zusammen mit seiner Frau und seinen sechs Kindern. Im Gemeindehaus, Klixstraße 2, erinnern wir ab 14:15 Uhr an Pfarrer von Rabenau und diejenigen, die bei ihm Schutz suchten.

 

14 Uhr Akustische Stolpersteine

Erinnerung an Erna Berta Herzstein, ihre Familie und ihre Nachbar*innen

Hewaldstraße 6, 10825 Berlin-Schöneberg

Die Hewaldstraße in Schöneberg mit ihren denkmalgeschützten Bauensembles hat nur 11 Hausnummern, davor aber 9 verlegte Stolpersteine. Hier wird die Klang- und Konzeptkünstlerin Marion Fabian mit einem elektro-akustischen Wandelkonzert und biografischen Notizen temporäre Denkzeichen setzen für neun in Konzentrationslagern ermordete Jüdinnen und Juden, darunter das erst siebenjährige Kind Wolfgang Alexander.

 

14:00 und 16:00 Uhr Führungen im Rahmen der Ausstellung 

Hier lebten und wirkten Max und Martha Liebermann

 Stiftung Brandenburger Tor im Max Liebermann Haus

Pariser Platz 7, 10117 Berlin-Mitte

Ausstellung im Atelier Liebermann: Michael Wesely. Visual archaeologies 1943-2022. 

Im Atelier Liebermann setzt Michael Wesely sich intensiv mit dem Haus Max Liebermanns und der Veränderung des Ortes im Lauf der Jahrzehnte auseinander.

Kostenfreie Führungen um 14 und 16 Uhr. Die Ausstellung ist von 11:00 bis 18:00 Uhr geöffnet (Eintritt: €4/€3).

 

15-17 Uhr Gespräch, Lesung, Video (Deutsch und Englisch) 

Die Familie Fernbach wohnte hier

Wilhelmshöher Straße 24, Hochparterre rechts, 12161 Berlin-Friedenau

Hier lebte Leo Fernbach mit seiner Frau Amalie und ihren vier Kindern. Die Enkelin Inge Fernbach, die mit ihrem Bruder Linders überlebte und nach 1945 in die USA auswanderte, schrieb ihre Erlebnisse in dem Buch „Obstacles, Miracles & Love” nieder. Ihre Tochter Mitzi Rabe, die Urenkelin von Leo Fernbach erzählt von der Geschichte ihrer Familie per Video. Christiane und Özcan Ayanoğlu öffnen ihre Wohnung und erinnern außerdem mit Texten, Dokumenten und Fotos an die Familie. 

 

15:00 - 16:30 Uhr Vortrag, Lesung und Führung

Der letzte Wohnort von Dr. Lucie Adelsberger

Bleibtreustraße 17, 10623 Berlin- Charlottenburg     

Dr. Lucie Adelsberger (1895-1971) war eine niedergelassene Ärztin, die auch am Robert Koch-Institut forschte. Der Medizinhistoriker Benjamin Kuntz hat eine Biographie über Lucie Adelsberger verfasst und wird vor Ort Einblicke in die Lebensgeschichte der Ärztin, Wissenschaftlerin und Auschwitz-Überlebenden geben. In der ehemaligen Wohnung befindet sich heute der Sitz des Marburger Bundes, Landesverband Berlin/Brandenburg.

 

15 - 17 Uhr  Ausstellung

Die Akte Claire und Harry Herzfeld - von Berlin über Shanghai nach New York

Schwäbische Straße 25, 10781 Berlin- Schöneberg

Claire und Harry Herzfeld wohnten im Seitenflügel. Als sie 1939 nach Shanghai flüchteten, ließen sie alles zurück. Ihr späteres Leben in New York war gekennzeichnet von Krankheit und Mittellosigkeit. Anfang der 1950er Jahre meldeten sie ihre Entschädigungsansprüche an. Erst Jahre später wurde Harry Herzfeld eine kleine Rente zugesprochen. Uti Hennecke und Wolfgang Bauernfeind legen die Akten, die diese Geschichte erzählen, im Haus aus.

 

15 Uhr   Lesung und Gespräch 

Charlotte Wolff: Von hier nach Frankreich ins Exil

Laubenheimer Straße 10, 14197 Berlin- Wilmersdorf

Erinnerung an die Ärztin Charlotte Wolff. Nach Verlust ihrer Stelle im Krankenhaus Neukölln und einer kurzzeitigen Haft flieht sie 1933 nach Frankreich. Vor ihrem ehemaligen Wohnhaus in der Laubenheimer Straße geben Andrea Schultz und Günter Schmidt einen biographischen Überblick und lassen das Leben von Charlotte Wolff in Berlin bis zu ihrer Flucht und danach im Exil literarisch Revue passieren.

                

10 - 17:30 Uhr     Interview (Audio) mit Gerda Schott geb. Lewinnek 

16 - 17:00 Uhr    Fragen + Antworten zum Interview und zur Käthe 35 mit Britta Wilmsmeier und Simon Lütgemeyer 

Die Familie Lewinnek und die Bewohner*Innen der Käthe 35

Käthe-Niederkirchner-Straße 35, 10407 Berlin- Prenzlauer Berg

Gerda Schott, geb. Lewinnek wuchs hier im Haus auf. Ihr Vater wurde mehrmals von der Gestapo verhaftet und misshandelt, 1941 stirbt er an den Folgen. 1950 emigriert Gerda Schott mit ihrem Mann und ihrem Sohn nach Australien. In dem Interview von 1983 beschreibt Gerda Schott ihren gesamten Lebensweg. Insbesondere spricht sie über die Zeit von 1933 bis 1945 und den Alltag der Menschen hier im Haus.

 

18:30 Uhr Lichtinstallation

Erinnerung an Berliner*innen

Atelier Bergmann

Merseburger Str. 12, 10823 Berlin- Schöneberg

Mit einer Lichtinstallation der Namen gedenken wir jener Menschen, deren Geschichte wir an diesem Wochenende in Berlin erinnern.